Kappadokien

Kappadokien
Kap|pa|do|ki|en usw.: Kappadozien usw.

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Kappadoki|en,
 
Kappadozi|en, griechisch Kappadokịa, lateinisch Cappadocia, antiker Name einer Landschaft im mittleren und östlichen Kleinasien, vom Halys (heute Kɪzɪlɪrmak) durchflossen; zuerst von altanatolischen Völkern bewohnt (kappadok. Keramik, mittlere Bronzezeit), seit der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. von den Hethitern beherrscht. Sie fanden bedeutende Herrensitze vor, an denen altassyrische Handelskolonien bestanden. Um 700 v. Chr. wanderte das iranische Volk der Kappadoken ein. Als persische Satrapie Katpatuka (seit 547/546; von der persischen Bezeichnung leitete sich der Name Kappadokien her) umfasste Kappadokien das ganze nördliche Kleinasien. In hellenistischer Zeit wurde es durch Abtrennung der von Alexander dem Großen nicht eroberten Gebiete Bithynien und Pontos, dann durch die Landnahme der Galater auf den großen Halysbogen und das nördliche und westliche Vorland von Taurus und Antitaurus beschränkt. Gegen die Herrschaft der Seleukiden in Kappadokien erhob sich um 255 v. Chr. Ariaramnes, dessen Sohn Ariarathes (III.) um 225 das Königtum annahm. 17 n. Chr. wurde Kappadokien zur römischen Provinz Cappadocia (Hauptstadt Caesarea, heute Kayseri). Durch die Kirchenväter um Basilius dem Großen wurde es im 4. Jahrhundert n. Chr. zu einem Kernland der Christianisierung, christliches Zentrum war Göreme. Die dortigen Felsendenkmäler (Klöster, Kirchen und Eremitenklausen, angelegt in ausgehöhltem Gestein) wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
 
 
F. Hild u. M. Restle: K. (Wien 1981).

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Kap|pa|do|ki|en: usw. Kappadozien usw.

Universal-Lexikon. 2012.

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